ILIA – IT-basiertes Rückfallmonitoring für Schizophrenie



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Das Projekt wird durch den Innovationsfonds der deutschen Bundesregierung gefördert (Förderkennzeichen: 01VSF22033) und ist im Deutschen Register Klinischer Studien registriert (Registrierungsnummer: DRKS00034991). Mehr Informationen hier↗.

Aufgrund der hohen Rückfallraten bei Patienten mit Schizophrenie und der damit verbundenen hohen Kosten kann die Versorgung durch rückfallreduzierende Maßnahmen erheblich verbessert werden. Leitlinien betonen durchgehend die Bedeutung der Erkennung früher Warnzeichen der Schizophrenie, die bekanntermaßen mehrere Wochen vor einem Rückfall auftreten.

Im Rahmen der ILIA-Studie wird untersucht, ob das app-gestützte Monitoring früher Warnzeichen bei Schizophrenie und deren Auswertung zu Verhaltensänderungen bei Patienten und Betreuern führen kann, was letztlich in weniger Wiederaufnahmen in Kliniken und reduzierten Behandlungskosten resultieren könnte.

In dieser multizentrischen, randomisierten kontrollierten Studie werden 106 Patienten mit Schizophrenie oder schizoaffektiver Störung an sechs teilnehmenden Studienzentren rekrutiert. Teilnehmer der Interventionsgruppe tragen während einer zwölfmonatigen Interventionsphase wöchentlich zehn Frühsymptome in eine App auf ihrem eigenen Smartphone ein. Sowohl Patienten als auch Betreuer haben jederzeit Zugriff auf den Verlauf der Frühsymptome über die App/Dashboard. Wenn die Gesamtpunktzahl einen bestimmten Schwellenwert überschreitet, wird ein Alarm ausgelöst, der sowohl den Betreuer als auch den Patienten benachrichtigt. In diesem Fall wird empfohlen, dass Betreuer und Patient rechtzeitig Kontakt aufnehmen, z.B. durch einen Anruf, um den aktuellen Gesundheitszustand des Patienten zu bewerten.

Dieser Prozess stellt eine geteilte Verantwortung zwischen Patient und Betreuer dar. Im Rahmen eines partizipativen Entscheidungsprozesses sollten dann die nächsten Behandlungsschritte gemeinsam festgelegt werden. Diese können Psychoedukation, Verbesserung des Schlafs, Ausstellung einer Krankschreibung, Anpassung der antipsychotischen Medikation oder die gemeinsame Entscheidung beinhalten, dass keine weiteren Maßnahmen erforderlich sind.


Kontakt: Selina Hiller

Supervision: Prof. Dr. Stefan Leucht

ILIA Team: Stefan Leucht, Selina Hiller, Mareike Winckel (stud. HK), Emilia Herlitzius (stud. HK), Melanie Antelmann (stud. HK)