Sexuelle Nebenwirkungen von Antipsychotika bei Schizophrenie

Sexuelle Nebenwirkungen von Antipsychotika bei Schizophrenie: eine systematische Übersicht mit Single-Arm-, Paarvergleichs- und Netzwerk-Metaanalysen von randomisierten kontrollierten Studien und nicht-randomisierten Studien

Sexuelle Nebenwirkungen von Antipsychotika sind häufig, aber unterberichtet bei Patientinnen und Patienten mit Schizophrenie, und betreffen 30–80 % der behandelten Personen. Diese Nebenwirkungen beziehen sich auf die drei Phasen des sexuellen Reaktionszyklus (d. h. Verlangen, Erregung und Orgasmus) und umfassen verminderte Libido, erektile Dysfunktion und Anorgasmie. Manchmal werden auch Nebenwirkungen im Zusammenhang mit Brust- und Menstruationsstörungen (z. B. Galaktorrhö und Amenorrhoe) als sexuelle Nebenwirkungen von Antipsychotika betrachtet. Sexuelle Nebenwirkungen können die Behandlungsadhärenz und Lebensqualität von Personen mit Schizophrenie erheblich beeinträchtigen; es fehlt aber an umfassenden Vergleichsdaten zur Risikobewertung verschiedener Antipsychotika.

Diese Studie zielt darauf ab, diese Lücke durch Single-Arm-, Paarvergleichs- und Netzwerk-Metaanalysen zu schließen, die Daten aus randomisierten kontrollierten Studien (RCTs) und nicht-randomisierten Studien (NRS) integrieren. Konkret wollen wir die absoluten Häufigkeiten sexueller Nebenwirkungen bei verschiedenen Antipsychotika mithilfe einer Single-Arm-Metaanalyse schätzen und die relativen Effekte der verschiedenen Antipsychotika durch eine kombinierte Netzwerk-Metaanalyse von RCTs und NRS berechnen. Diese Studie wird wichtige Erkenntnisse zu den sexuellen Nebenwirkungen von Antipsychotika liefern, indem sie Evidenz aus klinischen Studien und Real-World-Evidence kombiniert, um bessere Entscheidungen bei der Verschreibung des optimalen Antipsychotikums für Personen mit Schizophrenie zu erleichtern.

Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF, Grant-Nummer 01KG2317) gefördert.

Das Protokoll des Projekts wurde in F1000 veröffentlicht und bei PROSPERO registriert (CRD42024510190).

Kontaktperson: Dr. David Kim

Betreuer: Prof. Dr. Stefan Leucht