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MHCOVID - ein online „living“ systematisches Review zu Änderungen in der Prävalenz psychischer Probleme infolge der COVID-19 Pandemie und der Maßnahmen zu ihrer Einschränkung

Das Projekt wurde vom Schweizer Nationalfond (SNF) im Rahmen der NRP 78 Initiative gefördert.

Wir gehen davon aus, dass sowohl Länge und Intensität der sozialen Isolation im Rahmen der „physical distancing“-Maßnahmen, als auch die Angst vor Ansteckung gravierende negative Effekte auf die mentale Gesundheit der Allgemeinbevölkerung haben können. Eine umfassende Evidenzbasis fehlt jedoch zum jetzigen Zeitpunkt, sodass diese Annahme weder bestätigt noch entkräftigt werden kann. Es ist aktuell unklar, a) wie hoch die Prävalenz psychischer Probleme in der Allgemeinbevölkerung und in speziellen Subgruppen weltweit in den verschiedenen Phasen der COVID-19-Pandemie ist, b) ob und wie sich das Ausmaß der Pandemie und die Intensität der ergriffenen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie sich auf die Psyche auswirken und c) welche Charakteristika von Bevölkerung und Kontext wie diesen Einfluss auf die Psyche modifizieren.

Wir erfassen systematisch alle weltweit publizierten Studien, die den Einfluss der Pandemie auf die psychische Gesundheit in der Allgemeinbevölkerung mittels standardisierter Instrumente messen. Stand Februar 2022 konnten wir 117 erfahrene MedizinerInnen, PsychologInnen, StatistikerInnen und Studierende als Freiwillige gewinnen, wodurch es uns möglich war, bisher mehr als 40.000 Publikationen auf Relevanz zu screenen, und umfangreiche Datensätze aus fast 300 Artikeln auf einer speziell adaptierten Online-Plattform zu extrahieren. Auf unserer Website präsentieren wir regelmäßige Updates unserer Ergebnisse.

Nähere Informationen zum Projekt und zu Möglichkeiten der Teilnahme finden sich auf: mhcovid.ispm.unibe.ch/crowd.html

Kontaktieren Sie uns auch gerne per E-Mail (natalie.peter@tum.de) oder auf Twitter: @MH_COVID!

Das Studienprotokoll wurde vorab auf Prospero unter der Nummer CRD42020180049 registriert (siehe hier).

Bisher wurde das Projekt - neben Beiträgen auf Konferenzen und im Radio - in einem Editorial in European Archives of Psychiatry and Clinical Neuroscience:

Leucht S, Cipriani A, Furukawa TA, Peter N, Tonia T, Papakonstantinou T, Holloway A, Salanti G. A living meta-ecological study of the consequences of the COVID-19 pandemic on mental health. Eur Arch Psychiatry Clin Neurosci 271, 219–221 (2021). Link

sowie in einem Kommentar in Lancet Psychiatry vorgestellt:

Salanti G, Cipriani A, Furukawa TA, Peter N, Tonia T, Papakonstantinou T, Holloway A, Leucht S. An efficient way to assess the effect of COVID-19 on mental health in the general population. The Lancet Psychiatry 8 (5), e14-e15 (2021). Link