Individual-Patient-Data -Metaanalyse zur Wirksamkeit von Clozapin im Vergleich zu Antipsychotika der zweiten Generation bei Patienten mit behandlungsresistenter Schizophrenie
Das Projekt wird vom deutschen Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert (FKZ 01KG2015).
Schizophrenie ist eine schwere psychische Erkrankung und Antipsychotika sind dabei die Behandlung der Wahl. Jedoch zeigt bis zu ein Drittel der Betroffenen keine adäquate Verbesserung der Symptome unter Behandlung, d.h. eine Behandlungsresistenz. Da angenommen wird, dass das Antipsychotikum Clozapin wirksamer als andere Antipsychotika ist, wird es trotz erheblicher Nebenwirkungen routinemäßig bei behandlungsresistenter Schizophrenie eingesetzt. Nach derzeitigem Stand der Wissenschaft ist jedoch eine Überlegenheit von Clozapin gegenüber anderen atypischen Antipsychotika, die ein deutlich besseres Nebenwirkungsprofil aufweisen, nicht sicher nachgewiesen. Um zu klären, ob der Einsatz von Clozapin bei behandlungsresistenter Schizophrenie gerechtfertigt ist, werden wir im Rahmen einer systematischen Übersichtsarbeit alle randomisiert-kontrollierten Studien suchen, die Clozapin mit einem anderen atypischen Antipsychotikum bei Teilnehmern mit therapieresistenter Schizophrenie untersuchen. Von diesen Studien werden wir die individuellen Patientendaten (IPD) anfragen und diese mittels IPD-Meta-Analyse auswerten. Als Ziel der Arbeit wollen wir zeigen, ob Clozapin wirksamer als andere atypische Antipsychotika ist und bei welchen Patientencharakteristika (z.B. Schwere der Erkrankung, Geschlecht oder Alter) oder Medikamentencharakteristika (z.B. Art und Dosis des Antipsychotikums) gegebenenfalls eine überlegene Wirksamkeit besteht.
Diese systematische Übersichtsarbeit wurde in PROSPERO registriert (Link).
Durchführung des Projekts: Dr. Johannes Schneider-Thoma; Kontakt: joh.schneider@tum.de
Supervision: Professor Stefan Leucht