AGITAR-IPD: Behandlung akuter Unruhe und Aggressivität unter realen Bedingungen - eine Netzwerk-Metaanalyse von randomisiert-kontrollierten Studien mit individuellen Patientendaten
Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert (FKZ 01KG2208).
Schwere Erregungszustände sind häufige Notfallsituationen in allgemeinen und psychiatrischen Notaufnahmen. Dabei empfehlen Leitlinien zunächst Deeskalation und orale Medikation. Bei einem erheblichen Teil der Patienten sind diese Strategien jedoch nicht erfolgreich, sodass eine intramuskuläre oder intravenöse Gabe von Medikamenten erforderlich ist, um eine Gefährdung der Patienten selbst, des medizinischen Personals, anderer Personen oder von Eigentum zu verhindern. Zwar stehen verschiedene Antipsychotika, Benzodiazepine oder Antihistaminika zur Verfügung, doch richtet sich die Entscheidung, welche Strategie zum Einsatz kommt, oft nach persönlichen Erfahrungen oder der Tradition des Krankenhauses und nicht nach wissenschaftlichen Erkenntnissen. Die verfügbaren Medikamente unterscheiden sich jedoch erheblich in Bezug auf ihre Nebenwirkungen und möglicherweise hinsichtlich ihrer Wirksamkeit. Außerdem ist unklar, ob die intravenöse Verabreichung einen relevanten Zeitvorteil gegenüber der intramuskulären Verabreichung bietet und welche Dosierungen erforderlich sind. Zur Beantwortung dieser Fragen werden wir eine Meta-Analyse auf der Grundlage von individuellen Patientendaten aus einschlägigen klinischen Studien durchführen.
Durchführung des Projekts: Dr. Spyridon Siafis, Kontakt: spyridon.siafis@tum.de
Supervisor: Prof. Stefan Leucht