Stefan Leucht studierte Medizin in Deutschland, Südafrika, Spanien und den USA. Er ist Leiter der Sektion Evidenzbasierte Medizin in Psychiatrie und Psychotherapie an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Technischen Universität München, Deutschland, wo er seit 1994 praktiziert. In den Jahren 2002/2003 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zucker Hillside Hospital in New York. Er verbrachte ein Jahr als Honorary Fellow am University Department of Psychiatry in Oxford, war bis 2019 Honorarprofessor für Evidenzbasierte Psychopharmakologie an der Universität Aarhus, Dänemark, und ist derzeit Gastprofessor am Institute of Psychiatry, King's College London, und an der Shanghai Jiao Tong University School of Medicine, Shanghai, China. Er gehört den Herausgeberteams mehrerer psychiatrischer Fachzeitschriften an, darunter der Cochrane Schizophrenia Group, Lancet Psychiatry, Schizophrenia Research, Schizophrenia Bulletin, Acta Psychiatrica Scandinavica, International Clinical Psychopharmacology, European Neuropsychopharmacology und European Psychiatry. Seit Einführung des Rankings im Jahr 2014 hat Thompson Reuters Stefan Leucht und als Highly Cited Researcher benannt. Im Jahr 2021 zählte Expertscape ihn zu den zehn besten Schizophrenieforschern. Er leitete die Schizophrenie-Leitliniengruppe des College of International Neuropsychopharmacology (CINP). Er wurde 2010 mit dem David Sackett Award des Deutschen Netzwerks für Evidenzbasierte Medizin, 2004 mit dem American Psychiatric Association Young Minds in Psychiatry Award und 2012 mit dem Robert Kerwin Award des Royal College of Psychiatry ausgezeichnet. Das übergreifende Thema von Dr. Leuchts Forschung ist die evidenzbasierte Medizin in der Psychiatrie mit Schwerpunkt auf Meta-Analysen, klinischen Studien und der Verbesserung der Methodik von Studien in diesem Bereich. Er hat auch ein Forschungsinteresse an partizipativer Entscheidungsfindung und Pharmakogenetik. Einen persönlicheren Einblick in Stefans Werdegang finden Sie in diesem Interview.